Damit ist aber implizit auch jener besorgte Einwand abgewiesen, den man öfters zu hören kriegt, wenn man sich bemüht, Bilder sorgfältig zu interpretieren: Ob denn das wohl vom Künstler intendiert, ob es nicht vielmehr in das Kunstwerk hineininterpretiert sei.

In diesen Fall genügt eine einfach Gegenthese: Wenn wir immer nur das aus einem Bild herauslesen dürften, was der Künstler bewußt hineingelegt hat, unterschätzten wir den künstlerischen Schaffensvorgang. Wir unterstellen ja damit, ein Werk entstehe nur im Kopf und sei das Produkt eines rein rationalen Kalküls. Statt dessen gilt: Die ganze Person ist beteiligt, und in der Regel ist der Anteil des schöpferischen Unterbewußtseins beim Künstler größer als der des reflektierenden Oberbewußtseins.