Einige Einzelheiten zur Bildbeschreibung:

Wo und wie fange ich an? Wenn die Teilnehmer erst noch zu motivieren sind, empfiehlt es sich vielleicht, zuerst nach dem Auffälligsten zu fragen. Strenger und konsequenter wäre es, mit dem Äußersten zu beginnen, dem Format: Hoch- oder Querformat bestimmen den Grundeindruck (von vertikaler Spannung oder von "epischer Breite"). Und wie wirkt demgegenüber eine quadratische Form, wie eine Rundform (Medaillon)?

Für eine einfache Gliederung der Beschreibung kann man gegebenenfalls vom Vordergrund über den Mittelgrund zum Hintergrund voranschreiten. Oder man könnte, entsprechend unserer Leserichtung, von links nach rechts vorgehen (in dieser Reihung sind häufig Bildvorgänge organisiert).

Die Seitenbenennungen (linke Hand, rechte Person) erfolgen grundsätzlich vom Standpunkt des Betrachters aus. Ausnahme: Plastiken, für die es ja keinen von vornherein definierten Betrachterstandort gibt.

Die christliche Ikonographie kennt außerdem noch eine wichtige Ausnahme: Bei Bildern vom gekreuzigten Christus sind "links" und "rechts" vom Kreuz aus gemeint und nicht vom Betrachtenden aus. Die den Tod anzeigende Seitenwunde befindet sich also rechts; Christus neigt sein Haupt nach rechts, wo Maria steht und wo der gute Schächer hängt usw.